Volksliederwettbewerb - 26. Mai 2002 in Dorndorf - |
Kurz vor 10:00 Uhr trafen sich die Chormitglieder und einige Gäste am verabredeten Treffpunkt in Wallerhausen. Die Anspannung vor dem Wettbewerb
war deutlich zu spüren. Eine schwierige Aufgabe stand vor uns und außerdem sollte es unser erster öffentlicher Auftritt in der neuen Chor-Garderobe werden.
In Ottfingen holten wir dann unseren Chorleiter Hubertus Schönauer ab und
weiter ging es über den Westerwald in Richtung Limburg. Noch im Bus wurden letzte Feinabstimmungen besprochen und besungen.
Um 12:15 Uhr kamen wir in dem hübschen Ort Dorndorf an. Der Volksliederwettbewerb hatte bereits am frühen Morgen begonnen. Er war Teil eines umfangreichen Festprogrammes zum 125 jährigen Bestehen
des MGV Eintracht Dorndorf. Unser Auftritt sollte um 14:30 stattfinden. Also noch gut 2 Stunden der Vorbereitung, der Einstimmung, aber auch der Anspannung. Wir sollten als letzter von 3 Chören
unserer Gruppe auftreten. Zu unser aller Überraschung untersagte uns unser Chorleiter, die unmittelbaren Konkurrenten anzuhören. "Das verunsichert euch nur. Konzentriert euch auf eure Aufgabe!",
lautete seine Begründung und damit hatte er wohl auch recht.
Dann ist es endlich so weit! Mit wenigen Minuten Verspätung werden wir
vom Veranstalter auf die Bühne gebeten und vorgestellt. Unmittelbar vor uns auf einem Podest sitzen die Preisrichter. Schon die Aufstellung muß sofort gelingen, hoffentlich findet jeder sofort
seinen Platz. In der Halle ist es mucksmäuschen still. Hubertus dreht sich kurz zur Jury und sagt: "Einen ganzen Ton höher". Das muß vorher angekündigt werden. Wir singen "Somebody´s knocking at
your door", "Der Floh" und dann noch "Der furchtsame Jäger". Der Applaus ist groß. Ist er aber auch größer als bei unseren Vorgängern? "Wie waren wir?" lautet die erste Frage an unsere
mitreisenden Gäste im Publikum, "Wie waren Die vor uns?", die zweite. "Hast du gesehen, wie einer der Preisrichter gelächelt hat?" Auf der Toilette belauscht Hubertus Schönauer zufällig, wie
einer sagt: "Die waren aber gut!"
Die Spannung war zum Greifen. Das lange Warten begann.
Gegen 18:30 hatte das Warten ein Ende. Im großen Festzelt wurden die Wertungspunkte bekannt gegeben. Im vorher noch so lauten Zelt wurde es ganz still. Jeder war damit beschäftigt, die Punkte
sofort in die Wertungstabelle einzutragen. Nach jeder Klasse ein kurzer Aufschrei, ein Jubel - ein weiterer Sieger stand fest.
Endlich, nach weiteren langen Minuten des Wartens, die Klasse G2b, Gemischte Chöre bis 40 Sängerinnen und Sänger. "Gemischter Chor Wallerhausen", hörten wir es aus den Lautsprechern, "Volkslied A
125 Punkte, Volkslied B 124 Punkte, Volkslied C 123 Punkte, Dirigentenpreis 372 Punkte und Förderpreis auch 372 Punkte." Schnell zusammenzählen und es stand fest:
3
mal den ersten Preis geholt!
Besser ging's nicht! Jubelschreie durchdrangen das riesige Zelt. Hatten sich die bisherigen Sieger mit ihrer Freude sehr zurückgehalten, waren jetzt der Begeisterung keine Grenzen mehr gesetzt.
Es folgten spontane Umarmungen und die Freude über das erreichte Ziel war riesengroß.
In unserem Jubeltaumel ging die Verlesung der restlichen Ergebnisse fast unter. Natürlich floss das Bier jetzt in Strömen, die Anspannung hatte für durstige Kehlen gesorgt. Als schließlich alle
Ergebnisse verkündet waren, wurden die Sieger der Reihe nach auf die Bühne gebeten und die Preise überreicht.
War es vorher üblich gewesen, 2 Vertreter pro Verein bei der Übergabe zu
sehen, so liefen von uns gleich 5 nach vorne um die Urkunden und den großen Pokal in Empfang zu nehmen.
Leicht beschwipst vor Glück (oder war es doch der Alkohol?) traten wir dann die Rückfahrt an. Nun galt es die Heimat zu mobilisieren. Die Handys glühten, alle sollten so schnell wie möglich über
den Triumph informiert werden.
Als wir schließlich in Wallerhausen ankamen, empfing uns eine begeisterte Fangemeinde. Es hatte sich dank modernster Technik wie ein Lauffeuer herumgesprochen: "Unser Chor hat alle 1. Preise
gewonnen". Schnell hatte man alles für den Empfang hergerichtet. Ein riesiges Transparent begrüßte uns von weitem, das Bier war angezapft und der Grill glühte bereits.
So haben wir noch ein paar schöne Stunden zusammen gefeiert und immer wieder den Daheimgebliebenen erzählt, wie es war im fernen Dorndorf.